Der Klang der Lüge von Liv Winterberg

Am Anfang des 14. Jahrhunderts erreicht die junge Alissende, aus der Heimat vertrieben und seit langer Zeit auf der Flucht, das kleine (fiktive) Dorf Sériol in den Pyrenäen. Sie und ihre beiden Begleiter werden dort freundlich aufgenommen. Das Leben ist hier zwar eher bescheiden, aber die Dorfgemeinschaft einschließlich des Pfarrers scheint sehr harmonisch und zufrieden zusammen zu leben. Alissende fühlt sich hier von Anfang an wohl, verliebt sich sogar in einen der hiesigen Hirten. Die junge Frau wurde als Säugling von der leiblichen Mutter ausgesetzt und musste schon frühzeitig den Tod ihrer Ziehmutter betrauern. Daher bedeutet dieser neue Lebensabschnitt ein großes, unerwartetes Glück für sie. Offenbar hat sie hier endlich eine neue Heimat gefunden.

Lesen Sie weiter


Unterleuten von Juli Zeh

Unterleuten ist ein kleines (fiktives) Dorf in Brandenburg, nicht weit von Berlin entfernt. Auch zwanzig Jahre nach der Wende tun sich die meisten Dorfbewohner ziemlich schwer mit Änderungen oder gar Neuerungen … selbst eine richtige Kanalisation gibt es hier noch nicht. Allerdings leben hier inzwischen auch die „neu“ Hinzugezogenen, die Städter, die Wessis, die von den alt eingesessenen Bürgern mit äußerster Skepsis und großem Misstrauen beäugt werden. Aber auch zwischen den ursprünglichen Bewohnern herrscht nicht nur Einigkeit. Im Gegenteil, jeder beobachtet jeden und bildet sich nur allzu rasch ein (Vor-)Urteil. Es könnte ja sein, dass man irgendeinen Nutzen aus seinen Beobachtungen bzw. aus seinem Wissen ziehen kann oder, was noch viel schlimmer wäre, dass man selbst ausgenutzt wird. Man ist hier in diesem kleinen Dorf eben immer unter Leuten.

Lesen Sie weiter