Vielschichtig, abwechslungsreich, spannend und voller Emotionen
Inhalt
Olivias Eltern sind auf einer Forschungsreise ums Leben gekommen, daher wächst das Mädchen bei ihren Großeltern in der Schweiz auf. Aber anstatt Verständnis, Trost und Zuneigung zu erfahren, begegnen ihr die Großeltern hier nur mit Strenge und Distanziertheit, die sehr kaltherzig wirkt. Olivia baut eine Mauer um sich herum und hüllt sich in einen festen Kokon ein. Als sie endlich volljährig ist, verlässt sie ihre Heimat und reist vier lange Jahre rastlos getrieben in der Welt herum.
Schließlich zwingt sie ein Versprechen und die immer präsenter werdende Erkrankung der Großmutter an Alzheimer dazu, zurückzukehren und sich der Vergangenheit zu stellen. Die junge Frau schiebt die Begegnung mit der Großmutter immer wieder hinaus, da sie mit diesem Schritt extrem zu kämpfen hat.
In Zürich angekommen, trifft sie zufällig auf Tom, einen guten Freund aus Kindertagen. Die alte Vertrautheit scheint sich sehr schnell wieder einzustellen und Tom ist bereit, ihr zu helfen. Doch Olivia hat große Probleme damit, Nähe zuzulassen.
Noch jemand anderes hat großes Interesse daran, dass sie sich an die Vergangenheit erinnert: der ehemalige Assistent ihres Vaters. Auch er versucht, ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch kann sie ihm wirklich vertrauen?
Nach und nach kommen verloren geglaubte Erinnerungen zurück ans Tageslicht und setzen sich allmählich wie bei einem Puzzle zusammen und offenbaren die ganze tragische Geschichte.
Meine Meinung
Nach „Wie Nebel in der Sonne“ habe ich mich sehr auf diesen neuen Roman von Astrid Töpfner gefreut. Das hübsche Cover und der Klappentext haben mich wieder auf Anhieb angesprochen. Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte völlig in ihren Bann gezogen.
Olivia ist sicher ein ziemlich verschlossener Charakter, aber man spürt sofort, dass sie zutiefst verletzt ist und einen Schutzpanzer um sich herum gezogen hat, der erst wieder aufgebrochen werden muss. Der Vergleich mit einem Schmetterling, der sich aus seinem Kokon befreien muss, um seine Flügel auszubreiten und frei zu sein, passt perfekt.
Ich konnte Olivias Schmerz sehr gut nachempfinden, aber genauso gut ebenfalls das Handeln und Denken der anderen Protagonisten. Auch wenn es anfangs so scheint, dass Olivias Oma Erika ein Herz aus Eis hat, so versteht man am Ende doch, warum sie so ist, wie sie eben ist. Tom war mir auf Anhieb sehr sympathisch, man muss ihn einfach ins Herz schließen.
Die Geschichte an sich ist sehr abwechslungsreich und zeigt viele Facetten. Ganz unterschiedliche Themen kommen dabei ins Spiel, wie zum Beispiel: Familie, Freundschaft, Liebe, Tod, Verwundbarkeit, Krankheit, Eifersucht, Mut, Verzeihen und Toleranz. Genauso vielfältig wie die Themen sind, sind auch die Emotionen auf die wir hier treffen: Liebe, Hoffnung, Hass, Trauer, Wut, Angst … alles ist dabei. Als Leser*in durchläuft man all diese Gefühle regelrecht mit. Dabei wird nach und nach die Spannung immer mehr gesteigert, bis man sich streckenweise fast in einem Krimi wähnt.
Sprachlich werden alle Stimmungen also gut transportiert. Ich konnte jederzeit mitfühlen. Außerdem gibt es ganz wundervolle Landschaftsbeschreibungen, die die entsprechende Region ganz wunderbar vor dem inneren Auge entstehen lassen.
Fazit
Mich hat diese tolle Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite absolut gefesselt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Es war unterhaltsam und spannend und gibt dabei gleichzeitig zahlreiche Denkanstöße. Daher empfehle ich es sehr gerne weiter.
Bewertung
5 von 5 Büchern
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