Vier Wochen auf hoher See
Inhalt
Der 22jährige Psychologie-Student Max Berger liebt seine Freiheit. Er ist dem weiblichen Geschlecht grundsätzlich sehr zugetan. Droht eine Beziehung jedoch zu eng zu werden, tritt er den Rückzug an. Und gerade ist es mal wieder soweit. Aus diesem Grund kommt ihm das Angebot einer guten Bekannten gerade sehr recht. Er soll ein Jahr lang als Hauslehrer mit nach Indonesien kommen, um dort deren beiden Kinder zu unterrichten. Spontan lässt er sich auf dieses Abenteuer ein.
Vier Wochen dauert die Seereise dorthin, vier Wochen, in denen sich die wenigen Passagiere und einige Mitglieder der Crew auf die ein oder andere Weise näher kommen.
Meine Meinung
Der Start in diese Geschichte gestaltete sich für mich zunächst ein ganz klein wenig holprig. Die eher kleine Schriftart machte das Lesen je nach Lichtverhältnissen für mich zuweilen etwas anstrengend. Außerdem musste ich mich erst an den Schreibstil und die Ausdrucksweise des Autors gewöhnen. Zum Beispiel sprechen die Kinder Max Berger immer mit ‚Hauslehrer‘ an. Das wirkte auf mich ein wenig befremdlich und sehr distanziert. Doch bald schon stellte sich ein guter Lesefluss ein und ich folgte dem Geschehen gebannt.
Insgesamt ist der Handlungsverlauf der Geschichte eher ruhig. Sie lebt zum einen von ganz wunderbaren Beschreibungen, die recht anschaulich und detailliert sind, aber niemals zu ausschweifend. Zum anderen wird das Geschehen von den einzelnen Charakteren geprägt. Nach und nach lernt man die Protagonisten und deren Schicksale aus unterschiedlichen Perspektiven kennen. Deren Leben entwickelt sich Stück für Stück anhand von Gesprächen untereinander und Rückblicken. Bei vier Wochen gemeinsam auf relativ engem Raum ergibt es sich mehr oder weniger zwangsläufig, dass man sich auf die ein oder andere Weise näher kommt. Die einzelnen Persönlichkeiten sind dabei recht unterschiedlich, nicht immer sympathisch. Jede/r hat sein ganz eigenes Päckchen zu tragen.
So begleiten wir Max Berger und die anderen vier Wochen lang auf dem Schiff. Und mit dem Ende der Seereise endet auch das Buch … und hinterlässt viele offene Fragezeichen. Besonders der letzte Satz vom Klappentext hat mich dann ratlos hinterlassen. Hier steht, dass die Seereise Bergers Leben für immer verändert. Aber diese Änderung habe ich in keiner Weise wahrnehmen können. Schade, dachte ich … doch dann entdeckte ich in einer Leserunde (der ich als blinder Passagier folgte) einen Hinweis des Autors, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Dies hat mich mit dem offenen Ende versöhnt und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.
Noch eine Bemerkung zu dem eher schlichten Cover. Ich habe mich zunächst über den fliegenden Fisch gewundert. Aber der Bezug stellt sich im Verlaufe des Buches ein und rundet das Ganze gut ab.
Fazit
Nachdem das Schiff bzw. das Buch volle Fahrt aufgenommen hat, konnte ich eine sehr angenehme und auf ihre Art spannende Reise absolvieren. Ich habe interessante Persönlichkeiten kennen gelernt und hoffe sehr, in nicht allzu ferner Zukunft die Reise fortsetzen zu können.
Bewertung
4,5 von 5 Büchern
Buch
ISBN: 978-3957802590