Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen von Caren Benedikt

Ein Blick hinter die Fassade

Buchcover Das Grand Hotel von Caren Benedikt

Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen

Inhalt

Bernadette von Plesow hat zusammen mit ihrem Mann das mondäne Grand Hotel in Binz auf Rügen aufgebaut. Nach dem Tod ihres Mannes führt sie es mit eiserner Hand sehr erfolgreich allein weiter. Das Hotel ist ihr ganzer Lebensinhalt. Anfang der 1920er Jahre hat sie ihr Ziel erreicht, ihr Hotel ist das erste am Platz. Alles könnte so schön sein, doch unter der glatten Oberfläche brodelt es und es gibt immer neue Probleme zu bewältigen. Die Fassade scheint Risse zu bekommen, Geheimnisse wollen ans Licht. Ist das Unheil noch aufzuhalten? Bernadette ist bereit, alles für den Erhalt und vor allem für den guten Ruf ihres Hotels zu tun.

Ihre beiden Söhne stehen ihr dabei jeder auf seine Art hilfreich zur Seite. Alexander unterstützt sie als Geschäftsführer und Constantin, Besitzer des berühmten Berliner Hotels Astor, nutzt seine Kontakte und seinen Einfluss, wann immer es nötig wird. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Doch ihre Taten haben Konsequenzen.

Meine Meinung

Das Buch ist der gelungene Auftakt einer opulenten Familien-Saga. In tollen Bildern und lebendiger Sprache werden die Geschicke der Familie von Plesow geschildert, aber ganz besonders auch das Flair dieser Zeit. Ich habe mich regelrecht in die 1920er Jahre zurück versetzt gefühlt. Dabei kommt der Kontrast zwischen dem mondänen, eher beschaulichen Binz und der turbulenten, zum Teil verruchten Hauptstadt Berlin wunderbar zur Geltung.

Es gibt eine Vielzahl von Protagonisten, aus deren Blickwinkel die Geschichte erzählt wird. Man lernt die einzelnen Personen dabei recht gut kennen und kann ihre Gedanken und Handlungen größtenteils nachvollziehen. Ihre Persönlichkeiten entwickeln sich im Laufe der Handlung und vermitteln eine starke Authentizität. Dreh- und Angelpunkt ist dabei natürlich die Hotelinhaberin Bernadette. Sie wirkt auf den ersten Blick unnahbar, berechnend und kaltherzig. Erst im Laufe der Geschichte blickt man auch hinter ihre Fassade und erkennt, warum sie so ist, wie sie ist. Aber auch andere Charaktere zeigen erst nach und nach ihr wahres Gesicht.

Das Ganze ist dadurch sehr abwechslungsreich und spannend. Stellenweise wähnte ich mich schon fast in einem Krimi.

Fazit

„Das Grand Hotel“ ist ein sehr unterhaltsamer, vielschichtiger Schmöker. Er vereint gekonnt verschiedene Genres, wie Gesellschaftsroman, Familiengeschichte, historischer Roman und auch Krimielemente. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Bewertung

5 von 5 Büchern

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