Trifft mitten ins Herz
Inhalt
Es ist August 1986 und Eleanors erster Schultag an einer neuen Schule. Sie steigt mit einem mulmigen Gefühl in den Schulbus. Das pummelige, rothaarige Mädchen ist eine Außenseiterin. Sie ist es gewohnt, von ihren Mitschülern gemobbt zu werden. Ihr Unbehagen erweist sich auch hier als berechtigt. Keiner der Schüler im Bus will sie neben sich sitzen lassen, erste abfällige Bemerkungen fallen. Einzig Park hat schließlich ein Einsehen und räumt ihr einen Platz neben sich ein, auch wenn er nicht gerade glücklich darüber ist. Aber er weiß aus eigener Erfahrung wie es sich anfühlt, nicht dazu zu gehören. Auch er hat es als Junge mit asiatischen Wurzeln nicht immer leicht…
Von nun an begegnen sich Eleanor und Park tagtäglich im Bus, sitzen zunächst wortlos nebeneinander. Ganz allmählich, in winzig kleinen Schritten lernen sie sich kennen, freunden sich auf ihre Art miteinander an. Doch Eleanor hat Angst, eine tiefergehende Freundschaft zuzulassen, sie hat Angst vor weiteren Enttäuschungen. Sie glaubt nicht, dass echte Freundschaft oder gar Liebe für sie eine Chance hat. Eleanor kommt aus schwierigen Verhältnissen und kann sich nicht vorstellen, dass irgendjemand sie wirklich versteht, ihren Hintergrund akzeptiert und damit zurechtkommt.
Tatsächlich ist Park sich häufig unsicher, weiß nicht, wie er sich verhalten soll und weiß oft erst recht nicht, wie er Eleanors Verhalten und Reaktionen einordnen soll. Doch er liebt sie aufrichtig. Kann er ihr helfen? Hat ihre Liebe überhaupt eine Chance?
Meine Meinung
Diese zarte, behutsame und dennoch sehr intensive Liebesgeschichte zwischen zwei Jugendlichen wird abwechselnd aus der jeweiligen Sicht der beiden Protagonisten erzählt. In zumeist sehr kurzen Kapiteln erhält der Leser dadurch einen tiefgehenden Einblick in das Gefühlschaos und die Lebensumstände der beiden. Nach und nach entwickelt sich so ihr Bild und der Leser bekommt eine recht klare Vorstellung dieser ersten zarten, zerbrechlichen, aber auch hoffnungsvollen und anrührenden Beziehung.
Der Schreibstil ist klar, eher einfach und ohne viel Schnörkel, aber dennoch – oder meiner Ansicht nach gerade deswegen – besonders eindringlich und bewegend. Man wünscht den beiden so sehr, dass ihre Beziehung eine reelle Chance hat.
Das ebenfalls eher schlicht gehaltene Cover passt für mich perfekt zu diesem zauberhaften Buch. Es spiegelt die Geschichte und Situation gekonnt wieder.
Mich hat dieses Jugendbuch auch als schon ältere Erwachsene sehr ergriffen und bewegt. Es hat mich an eigene Unsicherheiten und Ängste als junger Mensch erinnert. Den ein oder anderen tiefen Seufzer konnte ich nicht unterdrücken.
Fazit
Ich empfehle dieses Buch daher sehr gerne nicht nur Jugendlichen, denen es vielleicht Mut machen kann, sondern auch im Herzen jung gebliebenen Erwachsenen. Es weckt Erinnerungen und hilft vielleicht, wieder mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen für junge Menschen, die sich und ihren Weg erst noch finden müssen, aufzubringen.
Bewertung
5 von 5 Büchern
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