Toller Spannungs-Roman, der ohne blutige Szenen auskommt.
Inhalt
Nach einer Geschäftsreise kehrt Sarah Petersens Mann Philipp nicht zurück. Sieben Jahre lang bleibt er spurlos verschwunden. Es gibt keinerlei Lebenszeichen von ihm. Sieben lange Jahre, die Sarah zwischen verzweifelter Hoffnung und Bangen verbringt. Nach so langer Zeit des vergeblichen Wartens beschließt die inzwischen 37 jährige Frau nun endlich, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen Neuanfang zu wagen.
Genau zu diesem Zeitpunkt erhält sie die so lang ersehnte Nachricht. Ihr Mann lebt. Er wurde seinerzeit entführt und konnte nun glücklicherweise aus seiner Gefangenschaft befreit werden. Der Tag seiner Rückkehr steht endlich bevor.
Wie groß ist jedoch ihr Entsetzen, als sie ihn, zusammen mit ihrem gemeinsamen kleinen Sohn, am Flughafen abholen will! Sie erkennt ihn – trotz großer Ähnlichkeit – nicht. Ein für sie vollkommen fremder Mann tritt ihr entgegen und behauptet, ihr Ehemann zu sein. Warum erkennt außer ihr keiner der anderen den Schwindel ? Was soll Sarah tun? Was will der Fremde von ihr? Sie ist geschockt, kann nicht mehr rational denken. Voller Verwirrung und Verzweiflung geht sie vor den anwesenden Journalisten auf diese Farce ein. Und damit beginnt ein wahrhaftes Katz- und Mausspiel.
Meine Meinung
Dieses Buch – ich würde es eher als Spannungs-Roman denn als Thriller bezeichnen – ist von der ersten bis zur letzten Seite ein Pageturner. Genau wie Sarah möchte man als Leser/in unbedingt herausfinden, was es mit diesem Fremden auf sich hat. Was will er von Sarah? Will er Geld? Will er sie in den Wahnsinn treiben? Oder was hat er sonst vor?
Aber auch Sarah scheint ein Geheimnis, von dem keiner wissen soll, mit sich rumzutragen. Es gibt zahlreiche Wendungen und Immer wenn man glaubt, zu wissen, was hinter all dem steckt, dreht sich die Geschichte wieder und man rätselt und spekuliert weiter.
Trotz aller Spannung gab es für mich aber auch nicht nachvollziehbare Momente bzw. Ungereimtheiten in diesem Buch. Allzu sehr möchte ich hier jedoch nicht ins Detail gehen, um nicht zu viel zu verraten. Aber warum z.B. lässt Sarah einen ihr völlig fremden Mann ins Haus? Dieses Verhalten war für mich völlig unverständlich.
Und dann ist mir noch ein „Fehler“ regelrecht ins Auge gesprungen. Als Sarah die Entscheidung trifft, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, begräbt sie symbolisch ihren Ehering (S. 229). Am Ende des Buches zieht sie sich diesen dann erneut vom Finger und verwahrt ihn in einer Schublade.
Der Roman wird abwechselnd aus zwei unterschiedlichen Erzählperspektiven erzählt. Dabei wurde von der Autorin jeweils die Ich-Form gewählt. Zum einen kommt Sarah zu Wort und zum anderen der Fremde. Dabei sind die Kapitel des Fremden zunächst sehr kurz gehalten, werden im weiteren Verlauf aber etwas länger.
Der Schreibstil an sich ist recht ansprechend. Er ist klar und prägnant, mit überwiegend eher kurzen Sätzen.
Durch diese Stilmittel wird. die Geschichte meiner Ansicht nach regelrecht voran getrieben und macht einen stellenweise quasi „atemlos“.
Fazit
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und ich habe es gerne gelesen. Ich empfehle es daher gerne weiter, insbesondere denjenigen Leser/innen , die es – so wie ich – nicht so gerne blutig mögen. Ich werde nun bestimmt auch bald das erste Werk der Autorin (Die Falle) lesen.
Zusätzliche Anmerkung
Ich habe die äußerst sympathische Autorin auf einer Lesung zu diesem Buch erleben dürfen. Sie hat die ausgewählte Textstelle genau in dem Stil vorgetragen , wie ich die Situation beim Lesen selbst empfunden habe. Es war für mich ein Genuss und ich habe ihr sehr gerne zugehört. In der anschließenden kurzen Fragerunde hat sie auf alle Fragen sehr offen , ehrlich und vollkommen natürlich geantwortet. Ein weiteres Buch von ihr ist bereits in Arbeit . Ich freue mich schon jetzt darauf.
Bewertung
4 von 5 Büchern
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