Verschenktes Potenzial
Inhalt
Susan Parker ist als Waise in London aufgewachsen. Im Alter von 30 Jahren erbt sie völlig überraschend von ihrer Großmutter ein Herrenhaus in Alabama. Nun erhofft sie sich, endlich mehr über ihre Herkunft und über ihre Familie zu erfahren. Voller Neugier und Hoffnungen macht sie sich auf den Weg in das ihr vollkommen fremde amerikanische Land. Größtenteils wird sie herzlich und mit offenen Armen von den Bewohnern des Ortes empfangen. Nur ihr direkter Nachbar Jeff scheint ein ungehobelter und nerviger Kerl zu sein.
Die junge Frau bemüht sich sehr, dieses mit vielen Traditionen behaftete Land und dessen Einwohner kennen und verstehen zu lernen. Dabei kommt sie allmählich ihrer eigenen Familiengeschichte auf die Spur und erlebt so manche Überraschung.
Meine Meinung
Ich tue mich ein wenig schwer damit, diesen Debütroman angemessen zu bewerten.
Das hübsche Cover und der Klappentext haben mich sehr angesprochen und meine Neugierde erweckt. Ich habe eine romantische Liebesgeschichte erwartet, in der spannende Familiengeheimnisse ans Tageslicht kommen und detaillierte Informationen und Einblicke in die Historie Alabamas gewährt werden.
Die ersten Seiten haben mich dann auch schnell in ihren Bann ziehen können und schienen meine Erwartungen erfüllen zu können. Der Schreibstil ist dabei zwar eher einfach und leicht, aber ganz angenehm zu lesen und einigermaßen bildhaft.
Doch leider flachte meine anfängliche Begeisterung und Neugier recht schnell immer weiter ab.
Die Aufdeckung der Familiengeheimnisse war weite Teile eher unspektakulär und wenig spannend. Erst zum Ende hin gibt es diesbezüglich eine überraschende Wendung, die mich in dieser Hinsicht wieder ein klein wenig versöhnen konnte.
Die geschichtlichen Hintergründe des südamerikanischen Staates wurden zwar angerissen, blieben mir insgesamt aber viel zu oberflächlich. Sie haben mir keinerlei neue Erkenntnisse gebracht.
Am wenigsten überzeugen konnte mich aber die Liebesgeschichte. Das liegt vielleicht zum großen Teil daran, dass ich mit dem Protagonisten Jeff überhaupt nicht warm geworden bin. Für mich war er einfach nur ungehobelt, arrogant und viel zu selbstgefällig. Ein Typ der bei mir nur Abneigung geweckt hat. Auch seine spätere „Wandlung“ konnte mich nicht richtig überzeugen. Ich konnte Susans Gefühle ihm gegenüber in keiner Weise nachvollziehen. Hinzu kommt, dass in den entsprechenden Liebesszenen die Sprache in meinen Augen ziemlich platt wird und die erotischen Beschreibungen völlig überflüssig sind. Für mich war hier von Romantik leider so gar keine Spur. Sehr schade!
Fazit
Die Ansatzpunkte und die Grundidee zu diesem Roman haben mir gut gefallen, doch leider deren Umsetzung letztendlich nicht. Meine Erwartungen waren einfach andere und das, was ich dafür bekommen habe, konnte mich leider nicht überzeugen. Potenzial wäre sicher vorhanden gewesen, wurde meines Erachtens aber nicht ausreichend genutzt.
Bewertung
2,5 von 5 Büchern